Auch auf den Fachkräftebedarf ging der Präsident der Handwerkskammer ein. Im Moment gäbe es 40.000 offene Stellen, von denen rein rechnerisch lediglich 21.500 neu besetzt werden könnten. Im Jahr 2020 hätten erstmals mehr Schulabgänger ein Studium begonnen als eine Ausbildung. So müsse der Fachkräftemangel durch gelungene und gezielte Zuwanderungspolitik ausgeglichen werden. Hier erschwere aber der Bürokratismus die Verfahren.
Ebenso sei die Anzahl der Neuabschlüsse an Ausbildungsverträgen für einen Handwerksberuf deutlich zurückgegangen in den letzten Jahren. Hier fordere die Handwerkskammer eine bessere Berufsorientierung an allen Schularten, sowie die Einführung eines Tages des Handwerks. In seinem Schlusswort ging Peteranderl noch auf das Dieselfahrverbot der Stadt München ein. Viele Handwerker könnten so die betroffenen Gebiete nicht mehr bedienen. Das Dieselfahrverbot erfordere große Investitionen in neue Fahrzeuge, die aber momentan gar nicht lieferbar seien. Dies sei natürlich ein erheblicher Nachteil für alle dort angesiedelten Betriebe.
CSU – Ortsvorsitzende Irene Biebl-Daiber bedankte sich im Anschluss herzlich bei Franz Xaver Peteranderl für die interessanten Einblicke. Biebl-Daiber hatte zu Beginn der Veranstaltung einen kurzen Blick auf die laufenden Projekte in Bernau geworfen. Angefangen von der Umgestaltung einer Fläche am Seeufer, über den geplanten Neubau des Strandbadgebäudes, bis hin zur Kernsanierung der Touristinfo und der schrittweisen Umgestaltung des Kurparks riss die Bürgermeisterin die aktuellen Projekte der Gemeinde an. Im Ausblick legte sie die Schulsanierung dar, deren Spatenstich für frühestens September 2025 geplant sei. Und auch auf die neuen Planungen am Hitzelsberg ging die CSU-Ortsvorsitzende ein. Man habe hier mit der Planung von ca. 25 Chalets einen guten Kompromiss für die Umwelt und für unsere Heimatgemeinde gefunden. Es sei ihr unverständlich, warum nun ein Gemeinderat scheinbar weiter Unterschriften sammle, obwohl sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens für den Kompromiss ausgesprochen haben. Eine Unterschutzstellung des Südhanges wie auch der Kuppe zugunsten des Bund Naturschutzes mit einem Grundbucheintrag sei vom Gemeinderat schon in der letzten Legislatur abgelehnt worden. Gleichzeitig verhindere das bestehende Naturschutzgesetz eine Bebauung der ökologisch so hochwertigen Flächen.
Wie jedes Jahr endete der Neujahrsempfang beim gemütlichen Zusammensein und interessanten Gesprächen mit Sekt und Häppchen.
Veranstaltungshinweis: Am 22.2.23 findet wieder der politische Aschermittwoch statt. Es kommen Landtagskandidat Daniel Artmann und Landrat Otto Lederer. Ort und Zeit entnehmen Sie bitte der Tagespresse oder der Homepage www.csu-bernau-hittenkirchen.de